Mit der Bahn von Berlin nach Helsiki – Rail Baltica macht Fortschritte

Estland: Nach langer Planungphase soll in Estland 2016 endlich der Bau des Rail Baltica-Streckenabschnitts beginnen.

 Eine Direktverbindung für den Güter- und Personenverkehr von Berlin, über Warschau und das Baltikum, durch einen Ostsee-Tunnel direkt nach Helsinki – dieses ehrgeizige Ziel haben sich die EU-Kommission und die baltischen Staaten für die Rail Baltica-Bahnstrecke bis 2024 gesetzt.

Während in anderen Staaten schon gebaut wird, soll in Estland 2016 die Umsetzung des Großprojekts endlich beginnen. Die letzten Details der genauen Trassenführung werden momentan noch mit den betroffenen Gemeinden verhandelt. Klar ist aber schon, dass die gesamte Strecke mitteleuropäische 1.435 mm Schienen nutzen wird und so der zeitraubenden Wechsel auf die bisher gebräuchlichen 1.524 mm Schienen entfällt. Die anfangs geplante Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h wird hingegen aus Kosten- und Sicherheitsgründen auf 200 km/h reduziert, was die Fahrtzeit bei einer Streckenlänge von ca. 950 km um etwa eine Stunde erhöhen wird.

Das finanzielle Volumen des Gesamtprojektes liegt – je nach genauer Streckenführung – zwischen 3,5 und 4 Milliarden EUR, welche zu großen Teilen aus EU-Fördermitteln bereit gestellt werden. Von diesen Kosten entfallen rund eine Milliarde EUR auf den estnischen Streckenabschnitt. Der Abschnitt Tallinn – Helsinki wird anfangs noch per Fähre überbrückt, später soll aber ein Ostsee-Tunnel folgen. Dieser wird mit weiteren zwei bis drei Milliarden EUR veranschlagt und wäre mit einer Länge von über 50 km der längste Unterwassertunnel Europas. 

Somit ist dieses spannende Großprojekt mit seinen vielfältigen unternehmerischen Möglichkeiten im Auge zu behalten und es bleibt zu hoffen, dass die beteiligten Gemeinden, Länder und Organisation schnellstmöglich in den verbleibenden Detailfragen eine Einigung erzielen.

 

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