Die Geschichte eines 21-jährigen Briten aus London, der als Skilehrer in Österreich und der Schweiz in der Saison 2021/2022 arbeiten wollte.
Freddie hatte leider nur einen britischen Pass, und nach dem Ende der Übergangszeit nach dem Brexit wäre sein Vorhaben nur mit einem großen Papierkrieg möglich. Allerdings war seine Großmutter, die auch in London lebt, 1923 in Deutschland geboren. Stephan Heidenhain sicherte für ihn und seine ganze Familie die deutsche Staatsbürgerschaft, und das mehr als 80 Jahre, nachdem seine Großmutter aus Berlin hatte emigrieren müssen.
Im Jahre 1939 flüchtete Prof. Oskar Fehr mit seiner Frau und seinen zwei minderjährigen Töchtern aus Berlin. Die jüngere von ihnen, Kitty Lucie Alice, war im Dezember 1923 geboren. Obwohl Prof. Fehr einer der prominentesten Deutsch-jüdischen Augenheilkundler (Ophthalmologe) am Virchow-Klinikum (jetzt die Charité) in Berlin war, wurde er, Jahrgang 1871, wegen der anti-jüdischen Gesetze des nationalsozialistischen Deutschlands aus seiner eigenen Klinik entlassen. Sein letztes Hab und Gut wurde in Hamburg konfisziert, als er sich auf das rettende Schiff in das Vereinigte Königreich begeben wollte, kurz bevor der Zweite Weltkrieg ausbrach. Kurze Zeit später, wurde er als sog. „feindlicher Ausländer (“enemy alien”) auf der Isle of Man interniert. Als er wieder als Augenheilkundler arbeiten wollte, musste er noch einmal studieren, obwohl er schon über 70 Jahre alt war, weil seine Abschlüsse im Vereinigten Königreich nicht anerkannt wurden. Dazu wurde seine ganze Familie noch staatenlos, als ihr im November 1941 die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen wurde und dazu noch alles Vermögen, das noch in Deutschland verblieben war, dem Deutschen Reich verfiel, alles auf der Grundlage der berüchtigten 11. Verordnung zum Deutschen Reichsbürgergesetz. Aber Prof. Fehr beendete sein Studium, öffnete seine eigene Praxis, und praktizierte noch als achzigjähriger bis Mitte der 50er Jahre. Prof. Fehr und seine Familie, mittlerweile eingebürgerte Staatsbürger des Vereinigten Königreichs, integrierten sich erfolgreich im Vereinigten Königreich.
Im Oktober 2021 betreute bnt den Antrag von Kitty Fehr, damals schon 97 Jahre alt, bei der Deutschen Botschaft in London und dem Bundesverwaltungsamt (BVA) in Köln auf Wiedererteilung der deutschen Staatsbürgerschaft, wobei sich bnt um die Antragsunterlagen und vorher um die Recherche in Archiven in Deutschland und dem Vereinigten Königreich gekümmert hatte, um die Bedingungen des Antrags unter Art. 116 Abs. 2 des Grundgesetzes zu erfüllen; weiter kommunizierte bnt mit dem BVA. Schon 98 Jahre alt, erhielt Kitty, mehr als 80 Jahre nach ihrer Ausbürgerung ihre deutsche Staatsbürgerschaft zurück, zusammen mit ihrer Tochter Helen Glanville, Leiter der Hawkeye Media group mit Sitz in London, einer Krisen Media Training-Gesellschaft, und mit ihrem Enkel Freddie.
Wenn Sie ebenfalls eine EU-Staatsbürgerschaft, z.B. wegen des Brexits etc., erlangen wollen und irgendeine familiäre Bindung an ein EU-Land haben, z.B. Deutschland, Österreich, die Tschechische Republik oder die Slowakei, kontaktieren Sie uns bitte. Wir prüfen gerne, was wir für Sie tun können.